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03.05.2009

Mini-Jubiläum am Rhein

7. Metro Group Marathon Düsseldorf

Sonntagmorgen, kurz vor halb zehn. Da stehe ich nun in Düsseldorf auf dem Joseph-Beuys-Ufer in Düsseldorf und warte auf den Startschuß zu meinem fünften Marathon seit meiner "Premiere" im Oktober 2007. Hätte mir das jemand vor zwei oder drei Jahren prophezeit, so hätte ich dem wahrscheinlich ähnlich verständnislos gegenüber gestanden wie der Kunst des berühmten Niederrheiners, dessen Namen nun die Straße entlang des Rheinufers trägt ;-)

Düsseldorf 1
Grüner Punkt! Nicht im
hintersten Startblock!

Christel Winkels, Michael Rütten und ich waren gemeinsam von Kevelaer aus in die Landeshauptstadt gefahren. Nach problemloser Anreise und Abholung der Startunterlagen in den Rheinterassen mußten wir noch einige hundert Meter zum Zielbereich pilgern, um dort unsere Kleiderbeutel abzugeben. In der Nähe des Ziels traf ich bereits Frank Schmitz an, der den Verpflegungspunkt der WestLB für deren Staffelläufer betreute. Frank selbst startete selbst in einer Staffel als dritter Läufer - vielleicht sähe man sich ja auf der Strecke wieder, ansonsten aber bestimmt nach Ende des Laufes. Ebenfalls trafen wir Knut Haaver aus Weeze und Marco van Beek von Laufsport Bunert Kleve, die beide aber nur zum Zuschauen gekommen waren.

Im Startblock traf ich einige Läufer vom LT Schnecke Sonsbeck, darunter auch Hans Verberkt. Hans hatte eine Zeit von etwa 3:50 im Auge - nicht schlecht dafür, daß er nach längerer Pause erst wieder seit Beginn des Jahres in vollem Umfang trainieren kann.

Und ich selbst? Nach der knapp verpaßten "sub 3:45" vom letzten Köln-Marathon wäre es ja schön, dieses Ziel nun erneut anzugehen. Die äußeren Bedingungen wären jedenfalls nicht schlecht: bedeckter Himmel, kaum Wind und Temperaturen um die 15 Grad - nach den frühsommerlichen Bedingungen der letzten Wochen hätte es jedenfalls "schlimmer" kommen können. Höchst optimistisch hatte ich mir eine Marschtabelle mit Durchgangszeiten für eine Endzeit zwischen 3:45 und 3:40 zurechtgelegt - wobei die 3:40 allerdings eher als "Bremse" gedacht war, um das Rennen nicht zu schnell anzugehen.

Düsseldorf 2

Nach einem kurzen Countdown ertönte auch schon pünktlich um 9:30 der Startschuß, nachdem bereits zuvor die Handbiker und (einzigartig in Düsseldorf) die Einrad-Fahrer auf die Strecke gegangen bzw. gefahren waren. Die Strecke verlief zunächst am Rheinufer entlang in Richtung Messe, dann ging es in einem Bogen um den Nordpark herum zurück zum Rheinufer. Um die frühe Uhrzeit waren noch nicht allzuviele Zuschauer an der Strecke, aber der ein oder andere Stimmungspunkt machte bereits mit Samba-Rhythmen von weitem auf sich aufmerksam.

Nach einer Streckenänderung aus dem letzten Jahr ging es nun bereits über die Oberkasseler Brücke auf die rechte Rheinseite - hier, auf der Luegallee, waren bereits deutlich mehr Zuschauer an der Strecke. Kurzer Blick auf die Uhr bei km10: alles im Plan. Kurz nach der 10km-Marke springt plötzlich ein behelmter Zuschauer winkend auf die Strecke: es ist Karl-Heinz Scholten - damit hatte ich nun gar nicht gerechnet! Karl-Heinz war mit dem Auto nach Krefeld-Linn gefahren und von dort aus mit dem Fahrrad weiter nach Düsseldorf. Später sehe ich ihn nochmal bei km 16 und 19 - wie er mir erzählt, konnte er Christel bisher aber nicht ausfindig machen.

Kurz danach kam auf der Gegengeraden die Spitzengruppe angerauscht - die hatten schon knapp 17km hinter sich. Die fünf Afrikaner machen ordentlich Dampf - erst mit deutlichem Abstand kam die Verfolgergruppe mit den besten deutschen Läufern. Weiter geht's nun durch ruhige und offensichtlich wohlsituierte Oberkasseler Wohnviertel. Die hier geparkten Autos waren eher kein Fall für die Abwrackprämie ;-)

Kurz vor km 19 ging's zurück über den Rhein; auf der Brücke verkündete ein Sprecher die Namen der Läufer. Dann näherte sich auch schon die Halbmarathon-Marke in Nähe des Hofgartens. Dort zeigte die Uhr einen Split von ziemlich genau 1:48 - eigentlich etwas zu schnell und schon unterhalb meiner "Brems-Marke". Aber der bisherige Schnitt von etwa 5:07 ließ sich gut laufen, also warum ohne Not bremsen... andererseits lief es bisher schon fast ein wenig zu glatt, und ich mußte mich ungern an den Bonn-Marathon vom Frühjahr 2008 erinnern, bei dem ich nach flotter erster Hälfte komplett eingebrochen war. Auch die diesjährigen Vorbereitungswettkämpfe (15km Nettetal, Halbmarathon Venlo) waren nicht besonders toll gelaufen.

Bei etwa km 23 klopft mir einer auf die Schulter: da ist Hans Verberkt, der die ganze Zeit nur knapp hinter mir gelaufen war und nun aufschloß. Er war damit deutlich schneller als für seine anvisierten 3:50 erforderlich, konnte das Tempo aber ebenfalls gut halten. Für die nächsten 10 Kilometer liefen wir zusammen und sorgten mehr oder weniger absichtlich dafür, daß das Tempo weiterhin hoch blieb. Bei 25km standen 2:08 zu Buche - persönliche Bestzeit über diese Distanz, die ich bisher aber nur einmal beim Herbstwald-Lauf in Bottrop bestritten hatte.

Es ging nun durch die Düsseldorfer Stadtteile Pempelfort und Derendorf, bis kurz vor den ARAG-Tower und über die Brehmstraße (trauriger Anblick: der verfallene Komplex des ehemaligen Eisstadions) Richtung Düsseltal. In der Nähe des (ehemaligen) Zoos kam dann die 30km-Marke. Die Zwischenzeit: knapp 2:34, ebenfalls Bestzeit über diese Teildistanz (Bertlich, Sommer 2007 - damals noch 2:43), und langsam wird's unheimlich. Noch 66 Minuten für die verbleibenden knapp 12 Kilometer, und die Marke von unter 3:40 scheint im Bereich des Möglichen zu liegen.

Die Verpflegungsstände schienen nun immer schneller aufeinander zu folgen, oder kam mir das nur so vor? Jedenfalls konnte man sich über dieses Thema nicht beschweren: ca. alle 2,5km gab es im Wechsel einen Erfrischungsstand (nur Wasser) oder "das komplette Programm" mit Wasser, Iso-Drink, Bananen und später auch Cola. Apropos Iso-Drink: es gab ein ungenießbares Gebräu mit eklig-künstlichem Kirscharoma - bäh! Christel andererseits fand es sehr lecker - offensichtlich Geschmackssache ;-)

Etwa bei km 33 ging es am Thyssen-Hochhaus vorbei, quer über die Einkaufsmeile Schadowstraße und parallel zur Kö nach Süden in Richtung Medienhafen/Rheinpark. Kurz vorher mußte Hans leider abreißen lassen - es drohten Wadenkrämpfe, und er mußte sich an den Verpflegungsstellen kurze Gehpausen gönnen. Schade für ihn! So mußte ich den letzten Abschnitt nun leider alleine in Angriff nehmen.

Kilometer 35 lag genau unter einem Zubringer zur Oberbilker Brücke, Zeitnahme: genau 3:00. Auf den letzten Kilometern war das Tempo dann doch etwas langsamer geworden, und es kam noch eine Blase hinzu, die ich mir unter der linken Fußsohle gelaufen hatte. Das war mir vorher auch noch nie passiert - aber es hatte sich wohl eine Falte in der Socke gebildet. Da half jetzt aber sowieso nichts, also weiter...

Vorbei an der Rückseite der berühmten Gehry-Bauten ging es jetzt in Richtung Landtag und Funkturm, und weiter auf die Graf-Adolf-Straße in Richtung Kö. Jetzt wurden die Beine wirklich schwer, und die Motivation zum Knacken der 3:40-Marke schwand langsam aber sicher dahin. 3:42 oder so wären doch auch ein prima Ergebnis... aber das Schicksal schickte mir dann noch einmal Karl-Heinz: er hat es sich nicht nehmen lassen, hier noch mal zu warten. Mehr noch: er läuft sogar die nächsten drei Kilometer bis kurz vor Schluß mit und zieht mich über das letzte Stück - "3:40, schafftst Du noch!". Dabei erzählte er mir, daß er zweieinhalb Stunden bei der Halbmarathon-Marke auf Christel gewartet, sie aber nicht gesehen hatte. Da wird doch wohl nichts passiert sein...?

Auf der Kö war vergleichsweise wenig los, da gab's wesentlich bessere Stimmung entlang der Strecke. Nur der ADAC-Truck sorgte für Trubel. Davon bekam ich allerdings sowieso nicht mehr viel mit, ich konnte mich nur noch auf Karl-Heinz' Rücken konzentrieren. Bei km 40 nahm ich mir noch einen Becher Cola - Karl Heinz: "Brauchst Du jetzt nicht mehr!". Wußte ich, aber jedwede Ablenkung war willkommen... Uhr: 3:27.

Kurz vor dem Zieleinlauf auf dem Rheinufer mußte Karl-Heinz von der Strecke, da die eigentliche Zielgerade nicht mehr von Zuschauern betreten werden werden durfte - diese mußten das Geschehen von der höher gelegenen Rheinuferstraße aus verfolge. Er verabschiedete sich und wünschte mir für die letzten paar Hundert Meter nochmal alles Gute. Dann tauchte endlich der Zielbogen auf, und entgegen meiner Gewohnheit vergaß ich sogar die Uhr zu stoppen - jedenfalls irgendwas mit 3:38. Unglaublich, aber wahr...!

Direkt nach dem Ziel gab's Wasser, eine junge Dame hängte mir die Medaille um, und dankenswerterweise gab es auch Plastiktüten zum Überziehen - der Wind hatte doch deutlich aufgefrischt. Bis zum eigentlichen Zielbereich waren dann noch ein paar Hundert Meter zu gehen (gefühlt: mehrere Kilometer), und dann leuchtete endlich der Erdinger Stand vor mir auf: aaaahhh - zisch.... ;-)

Kurz darauf traf ich auch Hans Verberkt wieder, der mir von seinem letzten Rennabschnitt erzählte. Mit seinen 3:41 war er aber trotz leichter Probleme auf den letzten zehn Kilometern mehr als zufrieden.

An der Kleiderbeutelsammelstelle herrschte leichtes Chaos, aber irgendwann fand das Personal auch meinen Beutel. Ab in die Dusche und danach noch ein Erdinger "auf den Weg". Den Kauf des Finisher-Shirts (nochmal 18 Euro) ersparte ich mir - das Ding sah einfach grottenhäßlich und lieblos gestaltet aus. Auf dem Burgplatz vor dem Zielbereich herrschte dichtes Gedränge; langsam schob ich mich durch in Richtung Rheinuferstraße. Am WestLB-Stand begrüßte mich dann Frank Schmitz, der mit seiner Staffel eine Zeit von 3:17:13 erzielt und damit den 67. Platz von 1305 Teams erreicht hatte.

Nicht viel später trudelte auch Christel dort ein. Karl-Heinz hatte sie am Halbmarathonpunkt wohl übersehen, denn Christel hatte ein äußerst gleichmäßiges Rennen abgeliefert - tatsächlich hatte sie die zweite Hälfte sogar ein bißchen schneller als die erste geschafft. Angesichts ihrer nicht so umfangreichen Vorbereitung war sie mit ihren 4:25:26 mehr als glücklich.

Düsseldorf 3

Und wo blieb Michael...? Er war im Startblock vor Christel gestartet, und Christel hatte ihn auf der Strecke nicht gesehen. Mehrere Anrufe auf seinem Handy blieben erfolglos - war doch noch was passiert? Mehr als eine Stunde nach Christel traf er dann aber doch endlich am Treffpunkt ein - sichtlich erschöpft, aber mit 4:34:30 nicht allzuweit hinter Christel und nur unwesentlich langsamer als seine Bestzeit vom letzten Köln-Marathon. Im Verpflegungszelt hatte er sich jedenfalls erst mal eine längere Pause gegönnt.

Es stellte sich sogar heraus, daß Michael bei etwa km 30 von Christel überholt worden war. Michael hatte gegrüßt, was Christel - anscheinend im "runner's high" - aber gar nicht wahrgenommen hatte. Sei's drum - jedenfalls hatten alle den Lauf wohlbehalten überstanden.

So langsam leerte sich nun der Zielbereich (auch wenn nach nunmehr sechs Stunden immer noch vereinzelte Läufer eintrudelten), wir verabschiedeten uns von Frank und machten uns auf dem Rückweg nach Kevelaer. Später am Abend ließen wir den Tag noch mit einem Besuch beim Italiener ausklingen - auch Karl-Heinz und Monika waren noch gekommen.

Fazit: der Düsseldorf-Marathon steht seinem Pendant in Köln eigentlich nicht viel nach. Natürlich ist die Stimmung am Kölner Rudolfplatz schon einmalig, aber auch die Düsseldorfer können ordentlich Stimmung machen!

Düsseldorf 4

Sieger des Laufes wurde übrigens etwas überraschend der Kenianer David Langat in 2:10:46. Langat war eigentlich als Tempomacher für den Favoriten Wilfred Kigen (ebenfalls Kenia) gestartet. Dieser bekam bei km 37 aber wohl arge Probleme, mußte seinen "Hasen" ziehen lassen und kam selbst mit 2:11:30 nur als zweiter ins Ziel. Bronze ging an André Pöllmacher vom LAC Chemnitz in 2:13:16 - schnellste Zeit eines deutschen Läufers seit dem Jahr 2000.

Bei den Frauen siegte Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken) in 2:29:26 - dies bedeutete persönliche Bestzeit und Qualifikation für die Leichtathletik-WM in Berlin. Zweite wurde Melanie Schulz vom LC Erfurt in 2:42:47; die Düsseldorferin Sonja Oberem kam mit 2:43:49 überraschend auf Platz drei.

Thomas Rauers

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