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Laufberichte

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04.03.2007

Marato Barcelona, 4 de Marzo 2007

Mein erster Marathon

Freitag, 02.03.2007

Worauf habe ich mich da eingelassen? Bin ich wahnsinnig? Mit diesen Beinen soll ich 42,195 Kilometer laufen? 20 Minuten vor Helmut Heike einlaufen! Welcher Teufel hat mich da geritten? Ich kann nicht einschlafen!

Barcelona

Samstag, 03.03.2007

Am Tag vor dem Lauf besuchen wir die Marathonmesse, die wir uns größer vorgestellt hatten. Von Helmut und Manni bekomme ich noch gut gemeinte Ratschläge wie zum Beispiel: erst ab Kilometer 25 mit dem Trinken anfangen und die ersten 30 Kilometer richtig Gas geben, der "Rest geht von alleine". Alle die schon mal einen Marathon gelaufen haben, wissen was das heißt.

Sonntag 04.03.2007

Vorm Start

Nach einer viel zu kurzen Nacht treffen wir uns mit unseren Lauffreunden von der Alemannia Pfalzdorf vor unserem Hotel.

8:02

Man glaubt kaum, dass in 28 Minuten der Startschuss fällt, denn die Läufer, die sich jetzt im Startbereich befinden, kann man fast an einer Hand abzählen. Ich wusste gar nicht, dass die Spanier so lässig sind. Vielleicht wollen sich manche Läufer auch nur vor der Sonne schützen, die schon jetzt in den frühen Morgenstunden vom Himmel knallt. Langsam aber sicher füllen sich die Startblöcke. Die Stimmung ist super. Ich habe ein angenehmes Kribbeln der Vorfreude im Bauch. Am Start sind 7.441 Marathonis. Meinen letzten 35 Kilometer-Trainingslauf hatte ich ohne Probleme in 3:16 erledigt, soll ich vier Stunden versuchen? Nee, lieber nicht, keine Experimente beim Debüt. 4:15 h ist da realistisch und das wäre auch schon Spitze für den Einstieg.

8:30 - Start

Ich höre den Startschuss, nur zwei Minuten hat es gedauert, um zur Startlinie zu kommen. Langsam kommt die Menschenmasse in Bewegung. Nach etwa 1,5 Kilometer biegen wir rechts in die Rambla de Brasil ein und die bisher ebene Strecke beginnt etwas anzusteigen. Obwohl wir erst knapp drei Kilometer gelaufen sind, bin ich schon total verschwitzt. Verantwortlich dafür ist zum einen die Sonne, die erbarmungslos auf uns niederknallt und zum anderen die leichte Steigung, die zwar nur 40 Höhenmeter verteilt auf etwa drei Kilometer beträgt, aber doch zu spüren ist.

KM 5 (Zwischenzeitnahme: 0:32:57)

Gerade sind wir an der 5 km Marke vorbeigekommen, an der die erste Zwischenzeit genommen wird. Ich freue mich schon, dass bei diesem Marathon wohl alle fünf Kilometer eine Zeitmessung erfolgt, was sich allerdings später als Trugschluss erweist. Denn es handelt sich hierbei nur um die Ermittlung der Zwischenzeit für die 10 km Läufer, die momentan noch unter uns sind.

Barcelona

Im Trott

Mittlerweile habe ich mein Tempo gefunden. Fatal nur, dass ich erst zu spät merke, dass ich viel zu schnell laufe: Ich habe die zwei Minuten Startverzögerung vergessen miteinzuberechnen. Mit Manni und Helmut im Gleichschritt suchen wir die 10 km Marke.

KM 10 (Zwischenzeitnahme: 0:59:54)

Wenn man über die Matte rennt, piepst es ganz ekelig - und das Feld ist noch recht dicht. Mir fallen fast die Ohren ab. Wir laufen weiter in Richtung Placa d´Espanya, wo die 10 km Läufer abbiegen dürfen und schon fast am Ziel sind, während die Marathonis links in die Gran Via einschwenken und noch zwei bis drei Stündchen Sightseeing vor sich haben.

KM 15

Immer noch mit Helmut auf einer Linie. Jetzt frage ich einfach die anderen: "Was macht eigentlich der alte Mann noch unter uns?" - keine Antwort. Die Temperaturen steigen auf 23 Grad und ich werde immer wieder an meinen Spruch erinnert: "20 Minuten vor Helmut, kein Problem!". Das Streckenprofil zeigt seine erste Wirkung. Hatte Peter Wasser von der LLG Kevelaer nicht gesagt, dass man bei Kilometer 15 den Hügel nicht merkt. Hüüügel? Ein Berg liegt vor mir und ich habe das Gefühl, dass ich hier niemals hoch komme. Ich reiße mich zusammen und erzwinge diesen Hüüügel.

KM 20

Wir laufen wieder bergab. Und Helmut ist noch immer neben mir. Ich werde langsam nervös. Kann ich mein Versprechen einhalten?

KM 21,1 (Halbmarathon; Zwischenzeitnahme 01:59:47)

Alles ist wieder in Ordnung.Die Hälfte haben wir geschafft und unter vier Stunden zu laufen ist noch möglich. Überall stehen Kinder und strecken die Hand zum Abklatschen aus. Klasse! Die Musik, die leider nur an wenigen Stellen zu finden ist hält einen bei Laune.

Barcelona

KM 30 Hammermann (Zwischenzeitnahme 02:49:38)

Minutentakt 05:39, unter vier Stunden immer noch möglich. Plötzlich werde ich durch ein lautes BRÜLLEN aus meinen Gedanken gerissen. HUBERT Teller "Jetzt geht der Spaß los" und läuft an mir vorbei. Das Gesicht werde ich nicht mehr vergessen. Er war die ganze Zeit hinter mir. Wo ist Helmut? Wo ist Manni? Ist Karl schon im Ziel? Wo ist Gerda? Hartmut, Werner, Pommes(Gerd), Heinrich und Ludwig sehe ich auch nirgendwo.

KM 31

Der Marathon fängt erst beim dreißigsten Kilometer an. Was haben die erfahrenen Läufer damit gemeint? Wo ist Helmut?

KM 32

Nur noch zehn Kilometer. NUR!!! Dafür brauche ich normalerweise keine 50 Minuten.

KM 36

Blaue und weiße Luftballons. Die Frauen warten bei Kilometer 36 und feuern noch mal alle an. Helmut ist hinter mir. Gerda ist hinter mir. Pommes ist weit hinter mir. Hartmut ist hinter mir. Karl ist duschen!

Qualen

Die Kilometer werden immer länger und ich werde immer langsamer. Bei Kilometer 37 sehe ich einen Läufer, der am Rand steht und sich übergibt. Ich kann es nachvollziehen. Kurze Zeit später: Da liegt jemand, leichenblass und ohne Bewusstsein und bekommt die Beine hochgelegt. Sanitäter sind unterwegs. Habe ich die Kilometermarke 39 übersehen; das kann doch nicht so lange dauern.

KM 40

Ein paar Schritte gehen und dann sofort weiter laufen. Schmerzen - Ich versuche es noch mal.

KM 41

Wieder schreit mich jemand an. Los weiter - lass dich nicht hängen GERDA, die Frau die den Marathon in 3 Stunden und 20 Minuten laufen kann, hat mich eingeholt. Nicht mehr denken, nicht mehr fühlen, gar nicht mehr, nur noch durchhalten. Wir gehen weiter.

KM 42

Wir gehen noch immer. 10er Takt. Für die letzen sechs Kilometer habe ich doch eine Stunde gebraucht.

KM 42,195

Blaue und weiße Luftballons. Noch einmal zusammenreißen - Das Ziel vor Augen. Meine Frau ist auch da. Ich humpele ins Ziel: 04:17:59 h. Nehme erleichtert das Zeitnahmepiepen wahr. Jemand hängt mit eine Medaille um und gratuliert mir; es ist vorbei. ES IST VORBEI !

P.S.:

Unter 4 Stunden in KÖLN! ;-)

Uli Baumann

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